Freie Waldorfskole | Gera

Seit März 2009 investiert die Freie Waldorfschule Gera, um ihren Schülern moderne Lernbedingungen zur Verfügung zu stellen. Weithin sichtbar zeugt davon das farbenfrohe äußere Erscheinungsbild des Schulhauses im Geraer Ortsteil Lusan.

Die Waldorfschule Gera bezog im Jahr 2006 die alte Plattenbauschule auf der Anhöhe. 1975 gebaut, war der Bau vom Typ Gera TS72 bis 1990 Polytechnische Oberschule, dann Regelschule.

Vor etwas mehr als einem Jahr begann die schrittweise Sanierung der drei Gebäudeflügel bei vollem Unterricht. Den Anfang machte der hintere Gebäudeteil, in welchem sich jetzt die neuen Klassenräume der 13 Klassen, Förderräume, die Bibliothek und kleinere Räume für den geteilten Sprachunterricht befinden. Dabei haben die Klassen 1 bis 8 jeweils einen eigenen Sanitärbereich. Der vordere Bauteil bestand bislang aus einem Kellergeschoss, dem Erd- und zwei Obergeschossen sowie einem Treppenhaus. Im Rahmen der Sanierung kam ein Dachgeschoss dazu, in dem sich eine neue Aula und zwei weitere Klassenräume befinden. Auf den anderen Ebenen wurden Fachunterrichtsräume, Werkräume, das Lehrerzimmer, die Schulverwaltung und eine Hausmeisterwohnung angeordnet.

In den dreigeschossigen Verbindungsbau wurden eine Pausenhalle und ein Behindertenaufzug integriert. Der Innenausbau schloss die Erneuerung der kompletten Haustechnik ein und entspricht den heutigen Anforderungen an den Brand- und Schallschutz. Die Gebäudehülle aller Bauteile musste komplett erneuert werden. Die Fassade erhielt ein Wärmedämmverbundsystem, an der Südseite bekamen die neuen Fenstern außen liegenden Sonnenschutz. Die Lamellen an der Fassade assoziieren eine Holzverkleidung, bestehen aber aus pflegeleichterem, farbigem Blech.

Auch die Solarmodule auf den nach Süden geneigten Dächern der Schule sind bereits montiert. Mit 30 Grad Neigung gewähren sie an diesem sonnigen Standort einen optimalen Ertrag. Das Solarunternehmen sicherte sich die Dachrechte und trug mit einer Vorabpacht zur Finanzierung des Projektes bei.

Die Sanierung der Waldorfschule funktioniert nur in der Gemeinschaft, betont die Leiterin des Schulbüros Susan Röder. Drei Millionen Euro investierte der Förderverein Waldorfpädagogik Ostthüringen als Eigentümer und Bauherr in die Erneuerung des alten Plattenbaus. Der Freistaat Thüringen beteiligte sich mit
1,6 Millionen Euro Förderung am barrierefreien Umbau des Schulgebäudes.
1,4 Millionen Euro bringt der Förderverein an Eigenmitteln auf.

Außerdem übernehmen die Eltern viele Arbeiten in Eigenleistung, lobt der Geschäftsführer des Vereins, Olaf Möller das Engagement der Geraer Elternschaft. Abbrucharbeiten und die kompletten Malerarbeiten erledigen Eltern, Lehrer und Erzieher selbst. Abschließend sollen die Freianlagen attraktiv und in Bereiche für die jeweiligen Altersstufen umgestaltet werden. Die umfangreichen Baumaßnahmen werden voraussichtlich Ende 2011 abgeschlossen sein.

Parallel dazu bekam die Turnhalle inzwischen eine neue Fassade und ebenfalls Solarmodule auf das Dach. Und das Bauen geht weiter!